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Jagdepisode

historische Aufnahme (Nippertbuch)

Wanderweg in der Schorfheide

Jagdschloss Hubertusstock

 

 

Vom Hirsch, der nicht fallen wollte

War die Jagd am Anfang nur Nahrungserwerb für die Menschen, so wurde sie für die Reichen und Mächtigen zum Zeitvertreib und Prestigeerlebnis, doch irgendwann erkannten die klug Vorausschauenden, dass auch die Hege zur Jagd gehört. In der Schorfheide hat beides eine lange Tradition. Manche Sage, Wilddiebgeschichte oder königliche Begebenheit erzählt darüber. Eine kleine heitere Jagdepisode, die Kaiser Wilhelm II. im Oktober 1903 in der Oberförsterei Reiersdorf erlebte, soll hier aus dem Buch „Die Schorfheide“ von Erwin Nippert wiedergegeben werden. „Als der Kaiser und sein Gefolge am 15.Oktober 1903 mit dem Ende der diesjährigen Jagdzeit die Schorfheide verließ, hatte er einen 22-Ender, drei 18-, sechs 16-, fünfzehn 14-, sieben 12-, und zwei 10-Ender, also 34 Hirsche erlegt...“ Über einen dieser 14-Ender ist dokumentarisch folgendes Geschehen belegt: Der Kaiser pirschte gemeinsam mit seinen Jagdgehilfen am 9. Oktober im Revier Reiersdorf schon seit einiger Zeit auf besagten 14-Ender, der in der Brunft mit seinem Rudel durch die Jagen zog. In einem dichten Stangenholz konnte der Monarch nach wiederholtem Versuch den Schuss endlich anbringen. Er war sich sicher „der Hirsch habe gut Blatt gezeichnet und werde nicht weit gegangen sein... Bei genauerem Hinsehn mit den Jagdgläsern schien es nun, als ob der Hirsch hinten zusammengebrochen und vorn noch hoch sei“, was den Kaiser zu der Bemerkung: „Da steht ja der Hirsch“ veranlasste. In unmittelbarer Nähe stellte sich aber heraus, dass der Hirsch bei seiner Todesflucht mit seinem ausladenden Geweih so zwischen zwei dicht beieinander stehende starke Kiefernstangen geraten war, dass seine Trophäe sich in ca. 2 Meter Höhe verkeilte und er in aufrecht scheinender Stellung verendete. Der Kaiser wünschte davon fotografische Aufnahmen machen zu lassen, was am nächsten Tag geschehen sollte. Und so sollte der Erlegte im Wald verbleiben. Doch wegen eines Missverständnisses hätte man sich beinahe den Unmut Seiner Majestät zugezogen. Die mit einem Pferdegespann für den Abtransport des erlegten Wildes verantwortlichen Jagdhelfer verstanden ein in Eile gegebenes Winkzeichen des Försters falsch und befreiten den verkeilten Hirsch unter großen Mühen mit einem Strick, hievten ihn auf ihr Gespann und brachten ihn wegen der hereinbrechenden Dunkelheit ohne ihn aufzubrechen – zum Glück - zur Försterei. Noch am selben Abend gebot ihnen der aus Hubertusstock herbeieilende Förster, der als „saugrob“ bekannt war, den 14-Ender wieder an Ort und Stelle zu bringen. Höchstpersönlich kontrollierte er seine Helfer, die mit Laternen bewaffnet nach dem richtigen Ort des Geschehens suchten. Mit noch größerer Mühe als beim Abtransport versuchten die Männer nun den inzwischen steif gewordenen Hirsch wieder in seine alte Position zu bringen, was ihnen jedoch nicht recht gelang. Und so wurde er mehr zwischen zwei Stämme gelegt denn gestellt. - „Dem Kaiser wurde am nächsten Morgen gesagt, dass der Hirsch heruntergerutscht sei. Ob er das glaubte, ist jedoch nicht überliefert.“

Wären nicht tatsächlich das Foto und ein schriftlicher Tatsachenbericht vorhanden, wer würde da nicht an Jägerlatein glauben...

 

Heimatverein Joachimsthal

AG „Geschichte und Legenden“

 

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