Mönchebude

Blick auf den Grimnitzsee

Mönchebude

 

Liegewiese Grimnitzsee - unterhalb des alten Burggeländes

 

Nahe eines Weges tief in der Schorfheide, etwa dort, wo der Hagelberger Damm auf die Carinhaller Straße trifft, kann man in der Abteilung 78 einen Stein mit der Inschrift „Mönchebude“ entdecken. Der Ursprung des Namens für diesen Ort scheint auf der Hand zu liegen: „Hier stand einst eine Behausung (= Bude) in der ein Mönch lebte.“ Dies war wohl auch so. Aber wie so oft, rankt sich auch hier eine tragische Geschichte darum…..

Im Herbst 1549, zur Schweinejagd, weilte Kurfürst Joachim II. mit seiner Gemahlin Hedwig, einer polnischen Prinzessin, und seinem Hofe auf der Burg Grimnitz. Als die beiden morgens um 8 Uhr in einem Zimmer des oberen Stockes auf und ab gingen, geschah ein Unglück. Als sie sich der Wand näherten, brachen plötzlich die Dielen, die, lediglich auf Balken liegend, beide Geschosse voneinander trennten. Der Kurfürst blieb mit den Armen im Fußboden hängen, seine Gemahlin aber fiel hindurch in die darunter liegende Hofstube. Dabei verletzte sie sich an den mächtigen Hirschgeweihen, die die Wände zierten, und beim Aufprall auf eine darunter stehende Bank lebensgefährlich. Zwar erholte sich die Kurfürstin wieder, ihre Füße und Hüfte wurden aber so schwer verletzt, dass sie zeitlebens an Krücken gehen musste. Dieser Unfall, so die Sage, war aber nicht auf den maroden Zustand des Gebäudes zurückzuführen, sondern war wohl ein Anschlag auf das Leben des Kurfürsten. Ein Gast des Fürstenpaares, ein polnischer Edelmann, der die Fürstengemahlin heimlich liebte, hatte die Dielen in tückischer Absicht durchsägt, um seinen Rivalen auszuschalten. Als er den unbeabsichtigten Erfolg seiner Tat sah, tauschte er sein Schwert gegen eine Kutte und lebte fortan als Klausner in der dunkeln Forst zu Grimnitz. Noch heute heißt im Volksmund der Forstort, wo er gelebt haben soll, „Mönchsbude“, und die Stelle, wo angeblich seine Klause gestanden hat, ist durch Steine, welche einen Kreis bilden, bezeichnet.“

Ein Steinkreis ist hier heute nicht mehr zu erkennen, wohl aber scheinen etliche Feldsteine, mal mehr mal weniger stark von Gras und Moos überwuchert, um eine kleine Vertiefung angeordnet zu sein ...

Andere mutmaßen über die Namensentstehung, dass hier, auf halbem Weg zwischen dem Kloster Chorin und dem Kloster in Zehdenick, eine einfache Behausung der Mönche stand, in der sie regelmäßig rasteten oder nächtigten, um dann anderntags ausgeruht ihren Weg fortzusetzen.

 

Heimatverein Joachimsthal

AG „Geschichte und Legenden“