Jagdhaus des Reichspräsidenten

Blockhaus des Reichspräsidenten

 

damahliger Blick vom Wasser aus (Foto:Reederei Wiedenhöft)

 

heutiger Blick auf die gegenüberliegende Seeseite

 

 

Das Jagdhaus wurde auf Wunsch des Reichspräsidenten Friedrich Eberts (SPD) im Jahre 1922 errichtet. Ebert ließ zu dieser Zeit die zuständigen Stellen der Regierung der Weimarer Republik in der Schorfheide nach einem repräsentativen Jagd- und Erholungssitz für den Reichspräsidenten suchen. Fündig wurde man auf einer in den Werbellinsee hineinragenden Landzunge am „Alten Kalkofen“. Auf Initiative der preußischen Forstverwaltung wurde das Gelände jedoch nicht an das Deutsche Reich verkauft, sondern wurde der Reichsregierung durch Zahlung eines jährlichen symbolischen Obolus fast kostenlos zur Verfügung gestellt.

Von der Nutzungsmöglichkeit des Jagdhauses machten die Reichspräsidenten Ebert und Hindenburg ausgiebig Gebrauch, waren sie doch beide passionierte Jäger. Davon zeugten auch die im Innern des Hauses zahlreich vorhandenen Rothirschgeweihe.

Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten ging das Objekt in den Besitz der Reichkanzlei über und wurde fortan vom Chef der Reichskanzlei genutzt.

Nachdem der Zweite Weltkrieg beendet war, wurde das Objekt dem Sohn des ehemaligen Reichspräsidenten Ebert zur Nutzung angeboten, welcher jedoch ablehnte und vorschlug dort ein Kinderheim einzurichten. Dieser Vorschlag wurde aufgegriffen und das „Kinderheim Waldhof“ eingerichtet, in welchem Kinder aus sozialgeschädigten Familien betreut wurden. Später wurde das Kinderheim in „Anne Frank“ umbenannt und im Jahre 1991, durch die immer weiter zurückgehenden Zahlen der zu betreuenden Kinder, aufgelöst.

In der Folgezeit stand das Haus mehrere Jahre leer und konnte keiner Nutzung zugeführt werden, so dass es 1999 an einen privaten Interessenten verkauft wurde. Eine Besichtigung durch Besucher und Touristen ist leider nicht möglich.