Königliche Ziegelei

Ab 1817 erfolgte der schrittweise Aufbau der Ziegelei zum Herstellen von hochwertigen Hartbrandziegeln und Formsteinen, die sehr gern von Karl Friedrich Schinkel eingesetzt wurden. Bereits beim Aufbau der Joachimsthaler Kirche 1817-20 fanden solche Verwendung. 1820, 1822, 1830 baute man neue Trockenscheunen, 1833 und 1844 neue Ziegelöfen. Gottfried Menzel (1792-1870) leitete 50 Jahre die königliche Ziegelei.

Er erfuhr Unterstützung durch Schinkel. In dieser Zeit wurde auch die Stempelung der Steine wieder eingeführt. Noch heute kann man markierte Ziegel am Grund des Werbellinsees auf einem untergegangenen Kaffenkahn finden. 1874 wurde die königliche Ziegelei an den Steinlieferanten Lüdecke zu Berlin auf 30 Jahre verpachtet.

In den Jahren nach 1890 setzte die allgemeine deutschlandweite Ziegelkrise ein.

Nach dem Tod Lüdeckes wurden die Baulichkeiten ab 1900 zum Abbruch verkauft. Lediglich das Verwaltungs- und Wohnhaus der Pächter blieb erhalten. Förster von der Joachimsthaler Mühle zogen ein. Das Forsthaus erhielt 1902 offiziell den Namen Forsthaus Werbellinsee.

Mitte der 1930iger Jahre wurde die Forschungsstelle für das deutsche Wild mit Wildgehege gegründet. Der Forstmann, Tierfilmer und Wildbiologe Horst Siewert wurde der Leiter dieser Einrichtung. In DDR-Zeiten entstanden auf dem Gelände des Siewert-Geheges Wochenend- und Einfamilienhäuser.